Translate

Sonntag, 28. Januar 2018

Ich geh mich betrinken

Vor einigen Wochen ist während dem Kuchen Backen für den Schulverkauf der 3. Klasse mein Backofen einfach stehen geblieben. Wir brauchten einen neuen und das hat Cédric irgendwie dazu veranlasst, mehr Kochen/Grillen zu wollen. In den letzten zwei Monaten hat er uns deswegen schon 2x mit Spare Rips bekocht und vom deutschen Metzger den Tipp erhalten, die Rippen mit wenig Weisswein zu übergiessen. Wir hatten nur eine übergrosse Weissweinflasche im Keller und so versuch ich dieses Wochenende krampfhaft diese zu leeren. 


Spass beiseite. 

Es ist eine sehr ernste Woche. Und das, obwohl die Schulleitung genau diese Woche die Woche der Freundlichkeit nennt. Jeder Tag hat ein anderes Thema und Mittwoch ist "Crazy Hair Day"!


Cara, unsere kleine Nachbarin, stellt fest, dass Djulien nicht wirklich anders aussieht als sonst, grins! Sie nennt ihn "Djulienstein" anstelle "Einstein"!

Am Nachmittag komme ich von meiner Aushilfsstunde in der Bibliothek nichtsahnend aus dem Schulgebäude und treffe sofort auf Djulien und Cara. Cara ist ganz aufgeregt und quetscht Djulien wegen einem Vorfall nach dem Mittagessen aus. Wegen seiner Klasse seien nun alle 3. Klässler schlecht angesehen, erzählt sie!? 

Was? Von was spricht Cara? Ich versuche auf dem Weg nach Hause mehr von Djulien zu erfahren, doch er weiss irgendwie gar nicht wirklich was vorgefallen ist. Und das, obwohl der Typ, der für Ruhe auf den Gängen sorgt, nach dem Vorfall offenbar lautstark in der Klasse die Kinder zurechtgewiesen und beschimpft hat. Eines der Mädchen ist dabei sogar in Tränen ausgebrochen und musste deswegen zum Beruhigen zur Schul-Krankenschwester gebracht werden (das Mädchen ist Georgia, Djulien steht auf sie, und das ist nun auch das einzige, was ich aus meinem Jungen als Information herausbekommen habe - Das seine heimlich geliebte Georgia in Tränen ausgebrochen ist!)!

Djulien ist diese Woche Türsteher und zum Zeitpunkt des Vorfalles weit weg vom Geschehen! 

Schnell hab ich alles vergessen und denke nicht mehr darüber nach. Bis Djulien im Bett ist und ich meine E-Mails prüfe. Da ist eine Mitteilung von seiner Lehrerin die allen mitteilt, dass sich die Klasse nach dem Mittagessen schlecht benommen hätte. Dass sie sich gegenseitig auf dem Gang gestossen hätten und gerannt seien! Jeder einzelne hätte dann aufschreiben müssen, was vorgefallen sei und sie würde anderntags das Gespräch mit der ganzen Klasse nochmals aufnehmen.  Wir sollen bitte in der Zwischenzeit mit unseren Kindern sprechen um mehr zu erfahren. Hier muss ich noch erwähnen, dass die Lehrerin selber zum Zeitpunkt nicht auf dem Gang war. 

Tja, was es auf den Gängen allerdings gibt sind Kameras. Diese zeigen nun, dass einige Kinder zusammengestossen sind.  Die Kinder sagen aus versehen, der Schulleiter sagt absichtlich. Beim Zusammenstoss ist Aufruhr entstanden, ein Kind ist hingefallen, einige sind gerannt, es wurde laut... 

Ich hab mich zur Abwechslung richtig fest aufgeregt. Und das auch, weil wir keine weitere Nachricht von der Lehrerin mehr erhalten haben. Konsequenzen gab es nicht für die Kinder, WEIL SIE AUCH GAR NICHTS GEMACHT HABEN! Auf meine schriftliche Antwort auf die E-mail von der Lehrerin, in der ich sie aufgefordert habe uns doch nun auch mitzuteilen, was nun wirklich vorgefallen sei hat sie nur geschrieben, dass Djulien nicht involviert war. 

Von anderen Müttern hab ich später erfahren, dass Mr. Andreazza, der Schulleiter, am Freitag beim Mittagessen nochmal vor die Klasse getreten ist und diese wutentbrannt zurechtgewiesen und ihnen mitgeteilt hat, dass ihr benehmen untolerierbar sei und man sie über die Gangkameras nun besser überwachen wird! 

WAS SOLL DAS DENN? IST DAS NUN EIN SCHULHAUS ODER EIN GEFÄNGNIS? DAS SIND 8 UND 9 JÄHRIGE KINDER!!!!! MACHT NICHT SO EINEN AUFSTAND WEGEN NICHTS! 

ICH KANN'S NICHT FASSEN und unser Clown hat eh von allem keine Ahnung und zieht wieder mal Faxen! 



Da geh ich jetzt hin und leere meine Flasche Weisswein! So stelle ich mir eine Katholische Schule vor! 

Und jetzt zeig ich Euch noch was passiert, wenn man selber viel stickt und häckelt. Das Kind will es auch lernen und ist nun schon so angefressen, dass es schnell isst um wieder Häckeln zu können,




und das selbe gilt dann sogar, wenn wir uns fürs Lieblings-Familien Spiel hinsetzen. Auch UNO müssen Cédric und ich im Moment alleine spielen! 



Djulien will seine Mütze fertig kriegen!

Und ich die Flasche..... eine schöne Woche! 







Sonntag, 21. Januar 2018

Erste Campinggefühle

Der Montag beginnt für Djulien mit einem freien Tag, den er bei einer Freundin verbringen kann. Es ist Martin Luther King Tag, und dieses Bild macht seine Runden. Martin Luther King hält unserem berüchtigten Präsidenten den Mund zu und möchte ihm wohl verbieten, weiter auf Twitter seine lächerlichen Aussagen zu machen!


Dienstag Abend erhalten wir einen Anruf der Chatham Schulen. Die Klassen beginnen wegen Schnee erst 2 Stunden später! Als wir am Mittwoch aufwachen schneits und wir haben bereits einen Anruf auf dem Beantworter, dass die Schule total ausfällt! 


Ganz unerwartet machen wir uns also beide, Djulien und ich, einen gemütlichen Tag zu Hause. 

Am Wochenende ist die Wohnwagen-Ausstellung.



Wo wir letztes Jahr von Wohnwagen zu Wohnwagen marschiert sind, schauen wir uns nun auch die übergrossen Camper an. Echt wahnsinn, was die alles so eingebaut haben. Neben Gas-Cheminee kommen die mit grossen Kühlschränken und Gefriertruhen, Waschmaschine und Tumbler und Kücheninsel! 




Die Dinger sind riesig und mit den ausfahrbaren Seitenteilen wie ganze Häuser!! Im hinteren oder unteren Teil können Autos, Scooter oder Motorräder eingeladen werden und wenn diese draussen sind, kann der Platz zum Schlafen oder Sitzen genutzt werden.



Wir haben auf den Campingplätzen einige dieser grossen Anhänger oder Busse gesehen. Die Leute sieht man am Abend kaum draussen. Sie hocken im herunter gekühlten Wohnwagen und das ganze Campinggefühl geht einem doch da total abhanden. Das denken wir zumindest.

Uns ist es ganz klar viel zu viel Luxus. Im Gegenteil, wir finden diese aufklappbaren Zelte immer attraktiver! Vielleicht nicht ganz so klein wie dieses hier, 


aber die kommen inzwischen grösser mit Kühlschrank, Gaskocher, Heizung, beheizbaren Matratzen und sogar Toilette mit Dusche! Man ist viel mehr in der Natur und so fragen wir uns nun ein wenig, ob wir vielleicht früher oder später verkleinern sollen!



Ich müsste mir ganz klar beim Manövrieren nicht immer fast in die Hose machen... RIESEN VORTEIL! Djulien fühlt sich auf jeden Fall schon sehr wohl in diesem Teil! Eine Idee, die nun erst mal wachsen muss!








Sonntag, 14. Januar 2018

Jeder mag Schweinchen!

Beim Frühstück erzählt uns Djulien eine Anekdote über Atombomen und das Amerika den Krieg über Japan gewonnen hat. Immer wieder ist Krieg ein grosses Thema, was mich zuerst total überrascht hat. Logisch aber, in einem Land, das immer irgendwo Krieg führt, wird in den Schulen auch immer wieder davon gesprochen.

Wir versuchen jeweils ein wenig dagegen zu steuern und machen Djulien klar, dass Krieg nichts Gutes ist. So also auch bei diesem Frühstück. Cédric beginnt damit, dass die Schweiz noch nie Krieg geführt und neutral ist, worauf ihn Djulien sofort unterbricht und sagt:
"Das weiss ich doch, und ich weiss auch warum niemand mit der Schweiz Krieg führen will: Denn jeder mag Schweinchen! 
"Jeder mag Schweinchen"??? Was soll das denn nun heissen? Wir schauen Djulien nur noch fragend an. "Ja klar, jeder mag Schweinchen. Das Land hat eine Form wie ein Schweinchen, jeder mag Schweinchen, also greift auch keiner die Schweiz an!" 

Hi hi, was für eine lustige kindliche Logik!

Es ist sehr ruhig und neben Basketball und unserem Familien-Run,


verbringen wir viel Zeit zu Hause.

Diese Woche hab ich endlich die Weihnachtsdekoration aus dem sonst total gefrorenen Boden gekriegt. Grad noch knapp vor Martin Luther King Tag, der morgen Montag hier gefeiert wird und somit die Schulen wieder mal geschlossen sind.

Das heisst für einige von uns also, dass die Woche sehr sehr langsam angegangen wird. Eure hoffentlich auch!

Macht's gut und bis bald!




Sonntag, 7. Januar 2018

Polarkälte

Seit wir aus unserem Florida-Urlaub zurück sind, sinken die Temperaturen in New Jersey immer weiter! Es kommt der Tag, an dem auf unserer Anzeige sogar die Fahrenheit ins minus fällt!


Zwar "nur" -0.2 Fahrenheit aber das sind in Celsius -18 Grad!!! Ich bin nicht gemacht für dieses Wetter und weil der Wind auch noch bläst, sind es gefühlte -30 Grad Celsius. Viel zu kalt für mich! Am Donnerstag schneits dann auch noch und die Schulen bleiben erst mal geschlossen. Es schneit sogar im Norden Florida wo wir vor 2 Wochen noch im T-Shirt herumgewieselt sind. 

In Camelback Mountain, wo wir eigentlich Skifahren wollten herscht Kältewarnung und wir bleiben erst mal zu Hause. 

Weil die Sonne aber so schön scheint, halten wir es nicht lange drinnen aus und so geht's eben gut eingepackt auf einen kurzen Marsch durch die Wälder.







Auf dem Heimweg besuchen wir endlich den Deutschen Metzger, der uns von einigen empfohlen worden ist. Und siehe da, neben viel Fleisch finden wir auch dies:



Neben Deutschem finden wir diese Köstlichkeiten:


Neben dem Aromat das Szeged Gewürz! Na so ein Zufall!

Und schliesslich kaufen wir noch die Knock Wurst, die zumindest erst mal aussieht wie ein Servelat.



Das Teil aufgeschnitten und auf dem Tisch, ist auch unser Kind nicht mehr weit weg und hat schnell alles in seine Backen gestopft. Die schmeckt auch wie ein Servelat! Da gehen wir bestimmt öfters zum Einkaufen! Yummy!!!



Und jetzt bleiben wir erst mal in der Wärme und freuen uns auf die vorausgesagten humaneren Temperaturen.