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Samstag, 29. März 2014

Erstes Kleid "Made in USA"

Es ist im wahrsten Sinne des Wortes "im Kasten", mein erstes "Made in USA"-Kleid und gehört in die Sparte: Ab in den Wilden Westen.

Seit einigen Wochen besuche ich einen Nähkurs im Nachbarsdorf. Immer mittwochs pünktlich um 10 Uhr bin ich die Einzige die im Zimmer bereits ihre Nähmaschine aufbaut. Irgendwann schnauft die übergewichtige eher älterliche Nähleiterin herein und noch später die noch älteren zwei anderen Kursbesucherinnen (die allerdings nicht so schnaufen!). Es sollen noch weitere Teilnehmerinnen dazu kommen, hoffentlich sind die dann nicht noch älter...

Interessante Gespräche haben allerdings nichts mit dem Alter des Gegenübers zu tun und so geniesse ich diese zwei Stunden immens. Hab bereits einige gute Tipps betreffend Geschäften und Restaurants erhalten und auch sonst gibt es mir einen guten Einblick in die Denkweisen, in die Kultur und das ganze Darum-herum! 

Zwischendurch wird auch genäht, aber deswegen besuche ich den Kurs eigentlich nicht. Es macht einfach nur Spass mit Gleichgesinnten zu schwatzen und mehr über alles Mögliche zu erfahren. 

Trotzdem ist mein erstes Nähprojekt nun im Kasten und freut sich schon auf die ersten warmen Tage.






Jetzt bin ich bereit auf die warmen Sommertage und weil die noch auf sich warten lassen, hab ich  sicherheitshalber mit dem Nähen eines Frühlingskleid mit Ärmeln begonnen....


Dienstag, 25. März 2014

Spontaner Besuch meiner Schwester


Nachdem Cédric, Djulien und ich vor 2 Wochen durch unsere Nachbarschaft streiften, hab ich meiner Familie vorgeschwärmt, wie schön es hier ist. Von meiner Euphorie angesteckt, buchte meine Schwester den nächst möglichen Flug, um davon selber einen Augenschein zu nehmen.

Pünktlich landete die American Airlines Maschine am Freitag und zur Feier des Tages ging die Fahrt nach Hause direkt durch Manhattan. Was für eine Fahrt, entlang der 34. Strasse, direkt am Empire State Building vorbei, mitten im Gewimmel, konnten wir uns bei strahlendem Sonnenschein nicht satt sehen (zwischendurch bin ich auch noch ein bisschen Auto gefahren...). Es war einfach nur cool! 

Anderntags gings erneut direkt nach New York City. Unser erster Stopp war der Financial District in Lower Manhattan - "Ground Zero". Da, wo einst der ganze Komplex des World Trade Centers stand.

Die Gedenkstätte besteht aus zwei Becken in den "Fussabdrücken" der unsprünglichen Zwillingstürme. Durch 9m hohe Wasserfälle - die höchsten von Menschen geschaffenen Wasserfälle in Nordamerika - fällt das Wasser in die Becken und von dort aus der Mitte der Becken in einen leeren Raum. Die fast 3000 Namen der Opfer der Anschläge aus dem Jahr 2001 sind in Bronze um die Ränder der beiden Becken eingefräst.
Später gings durch die Quartiere TriBeCa, Soho, Little Italy, Chinatown und immer mal wieder trafen wir für klein Djulien auf einen Spielplatz.
Soho
Little Italy
Chinatown

Atemberaubend war der Spaziergang über die Brooklynbridge in den Stadtteil Brooklyn.

Blick zurück zum Financial District
Blick durch die Manhattan Bridge nach Midtown
Während Karin und ich einen Tag in den Outlet-Malls mit viel Einkaufen verbrachten, genossen Djulien und Cédric den Tag auf ihre Art:


Und dann gings nochmals zu dritt nach Manhatten. Direkt beim Times Square zufällig ein Parkhaus gefunden, standen wir wieder sofort mitten im Geschehen und marschierten zu der erst 2009 eröffneten High Line. Dies ist eine stillgelegte Strassenbahn-Linie die auf ca. 7m Höhe durch den Stadtteil Chelsea führt. 







Wir hatten einen super Tag zu dritt!
 Zu einer Grossstadt gehört auch:

Das Hab und Gut eines Obdachlosen,

viel Graffiti



und Kreaturen...




Neben New York City hat meiner Schwester auch unser zu Hause, also Chatham und die Umgebung sehr gefallen. Wer sich also inspiriert fühlt, kann auch so spontan sein, und bei uns aufkreuzen! Wir freuen uns auf jeden Besuch!


Wo immer Ihr auch seit, wir wünschen Euch eine schöne und inspirierende Woche!



Mittwoch, 12. März 2014

Die ersten Chocolate Chips Cookies!

Die super moderne Haushaltmaschine unbrauchbar im Schrank und einem neu gekauften einfachen Handmixer, haben wir heute die ersten American Chocolate Chips Cookies gebacken. "Yummi", und Djuliens Finger waren viel eher mit ganz viel Teig und Schokoladen Chips im Mund anstatt auf dem Blech. Der Mixer beschehrte uns eine Lachminute, als dieser schon im ersten Gang volle Pulle los mixte, wir erst mal in einer Staubwolke standen und das ganze Mehl um uns verteilt wurde. Tja... da muss ich wohl noch ein bisschen üben, aber fürs erste schmecken die Cookies schon ganz gut!










Gestern hatten wir den ersten Frühlingstag. Was für eine Freude und beim nachmittäglichen Joggen kamen uns doch glatt alle Schüler in kurzen Shorts und ärmellosen T-Shirts entgegen. Ein sehr seltsames Bild, lag doch überall noch mindestens 20cm Schnee, der natürlich überall vor sich hin schmolz!
Was für ein krasser Unterschied zu Ungarn, wo die Leute nicht mal im Hochsommer Barfuss gehen oder auf die warmen Kappen erst kurz vor dem Hochsommer verzichten. Die Amis sind da ganz klar auf der hitzigen Seite! Aber auch wir schaufelten später im T-Shirt die letzten 15cm Schnee von unserer Auffahrt. Das hab ich noch nie gemacht....

Wirklich kurios!

Ein bisschen kurios geht es auch bei Givaudan zu und her. Vor knapp 2 Wochen wurde dem Geschäftsführer gekündigt und wie das bei diesen Positionen üblich ist, sofort freigestellt. Amerikaner kennen sowieso keine Kündigungsfristen und packen jweils am selben Tag ihre sieben Sachen und verschwinden.

Cédric gehört mit drei weiteren Leitern zu einem Kernteam, welches nun das Schiff über Wasser hält. Bis jetzt läufts ohne grosse Komplikationen und wir sind gespannt, was in näherer Zukunft entschieden bzw. wer neu eingestellt wird. 

Seit einem Jahr, seit Cédrics früherer Europachef die Geschäftsführerstelle für Nordamerika übernommen hat, ist einiges am Ändern. So ist auch die Florida Geschäftsstelle bereits seit einigen Monaten ohne Geschäftsführer und ein neuer ist noch nicht gefunden.

Tja, so ist immer was los und Veränderungen sind wir uns ja gewohnt!


Übrigens: Meine neue E-Mail Adresse ist: brigekoller@gmail.com






Freitag, 7. März 2014

Schreckensstunden

Seit einigen Wochen besitzen wir in Amerika ein eigenes Konto, auf das wir von der Schweiz Geld transferiert haben. Leider fehlen nach wie vor die Debit- und Kreditkarten wie auch die Cheques und da hier alles mit diesen Karten und Cheques abgewickelt wird, bat ich Cédric, bei Eddie, unserem Banker, mal danach zu fragen.

Kurze Zeit später bekam ich von Cédric einen Anruf, in dem er mich erstaunt fragte, ob ich Eddie ein Mail geschickt hätte, dass ich am Nachmittag bei ihm vorbei kommen würde!? Natürlich nicht! Sonst hätte ich ihn nicht gebeten bei Eddie nach dem Zeugs zu fragen!

Cédric rief Eddie zu einem Konferenzgespräch an und dieser las mir mein Mail vor, dass ich angeblich an ihn geschrieben haben sollte. Wir waren geschockt und Eddie am anderen Ende hatte ein grosses Problem und sein Herz fiel erst mal ganz tief in seine Hose. Ist unser Geld noch auf dem Konto? Schnell verabschiedete er sich und versprach, sich sofort wieder zu melden.

Nun, Tatsache ist:
Jemand hat mein GMX Konto gehäckt und unter meinem GMX Namen Mails an Eddie geschickt. Diese Person muss seit längerem meine Mails überwacht und erkannt haben, dass Eddie unsere Bankverbindung ist. Meine letzten Mails an Eddie waren am 14. Februar. Letzten Montag 4. März hat diese Person dann unter meinem Namen zugeschlagen. Hat Eddie aus meinem GMX Konto ein Mail geschrieben und ihn gebeten, so schnell wie möglich, $ 16400.- auf ein Konto in Australien zu schicken.

Zwischen Eddie und mir gingen einige Mails hin und zurück, und schliesslich versprach ich Eddie, ich würde am selben Nachmittag, für die Unterschrift die für diese Transaktion nötig ist, vorbei kommen. Das war dann Grund genug für Eddie, die Transaktion OHNE die Unterschrift schon mal zu tätigen, da ich ihn ja schliesslich auch sehr dazu drängte! Tja, und 13 Minuten nachdem Eddie diese Transaktion in die Wege geleitet hatte, rief Cédric ihn an und fragte nach den Karten und Cheques!!!

Das ganze flog auf, aber das Geld war schon weg!!! Irgendwo zwischen New Jersey und wo immer in Australien. Sofort versuchte natürlich das Team das Geld zurück zu bekommen und später fuhr Eddie zu Cédric um ihn für den Polizeirapport, den wir machen mussten, abzuholen. Eddie war ausser sich und brach in Cédrics Büro erst mal in Tränen aus. Er hat Angst um seinen Job und zwei weitere seiner Mitarbeiter, die sich hiermit ebenfalls nicht an die geschäftsinternen Regeln gehalten haben, ebenso.

Zurück vom Polizeiposten Chatham, mussten wir über die FBI Homepage einen Rapport über den Betrug ausfüllen. Somit war alles getan aber der Banker immer noch den Tränen nah und voller Drama! Obwohl gebürtiger Portugiese schon sehr veramerikanisiert, entschuldigte er sich immer und immer wieder und labberte uns voll wie schrecklich leid ihm das tut. Natürlich konnten wir seine Misere verstehen. Er hat eine Familie mit 2 Mädchen und kann es sich nicht leisten seinen Job zu verlieren. Wir versicherten allen Personen, mit denen wir an diesem Tag sprachen, dass Eddie ansonsten einen super Job für uns geleistet hatte und man in Betracht ziehen sollte, dass er den Auftrag immerhin 3 Tage zurückhielt, bis ich ihm bestätigte, dass ich für die Unterschrift vorbei kommen würde.

Spät Abends bekamen wir  einen Anruf, dass das Geld noch vor dem Eintrag aufs Australische Konto gestoppt werden konnte, und nun wieder zurück transferiert wird! Wobei, WIR das Geld sowieso wieder gekriegt hätten. Wie sehr nun diese drei Mitarbeiter unter dieser Transaktion leiden müssen, steht noch in den Sternen....

Phu, es war ein Schock und irgendwie schrecklich zu wissen, dass jemand sich so einfach als Dich selber ausgeben kann. Deine Identität quasi übernommen wird! Beängstigend.

Kein Wunder also, war mein Computer seit etwa 3-4 Wochen langsam und fiel ich immer wieder aus dem GMX Konto! Das sind alles Zeichen, die ich natürlich realisierte, aber nicht darauf zurück führte, dass ich gehäckt wurde!!!

Ich werde ein neues E-Mail Konto eröffnen. Nicht mehr bei GMX. Mit denen hab ich schon gesprochen aber viel machen könnnen die da auch nicht. 

Eine Geschichte, wie man sie sonst immer nur durch andere hört. Wer hätte gedacht, dass uns sowas passieren könnte. Irgendwie wie im Krimi!

In dem Sinne, passt auf Euch auf, ändert immer mal wieder Eure Passwörter oder sprecht lieber mit den Leuten anstatt Mails zu schreiben. Ist eh viel persönlicher! 

Geniesst ein schönes, entspanntes Wochenende mit schon fast sommerlichen Temperaturen! Davon können wir nach wie vor Träumen!





Donnerstag, 6. März 2014

Noch praktisch "Made in Ungarn"

Nachdem wir uns lange nicht für einen neuen Esstisch entscheiden konnten und nun endlich einer bestellt ist, geht es 3 WOCHEN bis der angeliefert wird! Viel zu lange um noch weiter aufs Nähen zu verzichen. Schon 3 Monate ohne ein einziges Mal an einer Nähmaschine gesessen zu haben, hab ich das ganze Zeugs nun in die Küche geschleppt um endlich die bereits in Ungarn angefangen Jacken für Djulien zu nähen. Es sollte die Herbstjacke 2013 für ihn werden und wird nun die Frühlingsjacke 2014! 

Den Grund warum ich die Jacken nicht noch vor dem Umzug fertig nähen konnte war der Reissverschluss. Der ist mit einem speziellen Schieber, so dass die Jacken ineiander gemacht werden können. Diesen Reissverschluss in Ungarn zu bekommen war unmöglich und den bestellten, den Gabi mir im Herbst mit der neuen Nähmaschine nach Szeged brachte, war der falsche!!!! (Und die Nähmaschine hat auch nicht funktioniert! Grrrr, aber das ist eine andere Geschichte!)! 

Nun lagen also diese zwei Jacken (eine Jeansjacke aus Babycord und eine Jerseyjacke) und die neuen, richtigen Reissverschlüsse im Nähzimmer. Zu lange lächelten die mich immer wieder an und bevor der Frühling bei uns nun kommt, wollte ich diese Jacken fertig nähen. 
Schliesslich wurde das ganze Bagage in die Küche geschleppt und ich verschwand endlich wieder für eine ganze Weile hinter der Nähmaschien. Was für ein SCHÖNES GEFÜHL! Meine neue, funktionierende Nähmaschine surrt so schön!. Es liegt nun wieder der ganze Kram, wie in Ungarn, auf dem Esstisch und wird, kurz bevor Cédric nach Hause kommt, zur Seite geschoben.

Und hier ist die Jacke! Präsentiert von unserem begabten Modell DJULIEN:











Hier ist sie wieder. Die Zeit wo Cédric ÜBERALL Stecknadeln findet und sich ein ganz klein wenig über meine Unordnung ärgert.
Ich bin also wieder am Nähen. Das heisst wohl: Ich bin angekommen!